Sommerlager 2019 in Frankreich
Das Sommerlager …
… fand dieses Jahr mal wieder im großen Rahmen statt. Es verschlug uns nach Frankeich unter dem Motto „Asterix – Tour de France“. Inhaltlich haben wir die Asterix-Comics genutzt, um daran Abenteuer, Spiele und Wettbewerbe zu kreieren. „Tour de France“ war zu Beginn der erste Comic, in dem die Pfadfinder und Wölflinge in Gruppen gegen Julius Cäsar gewettet haben, aus jeder Gallischen Provinz eine Spezialität mitzubringen, ohne von den Römern gefangen genommen zu werden. Und das Tolle: Die Gruppen durften dieses französische Essen an verschiedenen Tagen für das ganze Lager selber zubereiten. Überhaupt war der Speiseplan mit einer einzigen Ausnahme französisch. Ganz wie die BdP-Ernährungscharta sagt: „Regional und saisonal“. Für einige war das französische Essen zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig aber wer sich auf das Abenteuer einließ (und das waren zwangsläufig alle) war am Ende begeistert.
Statt Palästen wurde in Ägypten ein Brückenbauwettbewerb durchgeführt und der Entführung von Miraculix folgte ein schöner entspannter Tag am Lac Verte (Grüner See), der tatsächlich so aussah. Natürlich fehlte auch die obligatorische Dorfprügelei (statt Fische wurden Isomatten genutzt) nicht. Ebensowenig das Tragen des Chefs auf seinem Schild. Im Wettbewerb mit Wassereimern war das sehr lustig – und feucht…
Der Frankreichtag war nochmal ein spezieller Tag, an dem Frankreich-Jeopardy, Frankreich-Memory, Landkarten, Hinweisen etc. einiges über unseren Nachbarn gelernt wurde. Den Abschluss bildete die Vorbereitung des Gute-Tat-Tages: Wir befassten uns in einem Rollenspiel mit der Situation in Europa vor dem Ersten Weltkrieg und spielten das Szenario durch. Die „Länder“ berieten, wie sie in den immer neuen Situationen, die die Lagerleitung stellte, umgehen wollten und das erschreckende war, dass am Ende tatsächlich der Krieg ausbrach. Dem folgte eine lange Reflexion und ein Gespräch über die Situation und das Verhältnis der Menschen. Immer begleitet wurden wir dabei von Hannes Waders Lied „Es ist an der Zeit“. Am Folgetag besuchten wir dann den Deutsch-französischen Soldatenfriedhof in Colmar, wo wir Gräber reinigten und Namen in den Steinen nachzeichneten. Dies geschaf in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Anschließend besuchten wir Colmar.

v.o.l.n.u.r.: Brückenbau im Wald, unser Lager, am Lac Verte, Majestix tragen, Frankreich und Großbritannien beraten jeweils, auf dem Soldatenfriedhof, Colmar Innenstadt.
Linz 2018
Wie jedes Jahr ist die Adventszeit Friedenslichtzeit. Dieses Jahr, zum Jubiläum des Lichtes, fand die Aussendung nicht in Wien, sondern in Linz statt. So machten sich auch Pfadfinder aus Meldorf, Tornesch und Heide auf den Weg nach Österreich, wo sie das Licht in Empfang nahmen. Neben dem Licht wurden auch weitere Pfadfinderkontakte mit nach Hause genommen. So wurde sich zum Thinking day 2019 verabredet, zwischen Deutschland und der Ukraine Post zu verschicken.
Das Licht brachten alle sechs Pfadfinder wohlbehalten nach Hamburg und weiter nach Meldorf und Heide. Es wurde in Meldorf dem Rathaus, dem AWO-Familienzentrum, der katholischen Kirche, der Gemeinschaft in der Landeskirche, dem Altenhilfezentrum St. Johannes und dem Schulgottesdienst des BBZ übergeben.
Von Napoleon und dem Eifelturm
Herbstlager 2018
Unser HerLa 2018 führte uns wieder nach Oldendorf bei Itzehoe. Dieses Mal begann es auf abenteurliche Weise für die Pfadfinder (Stufe von 12 – 15 Jahren), die in den Gruppenstunden vorher ihre Anwanderung vorbereitet haben. Das bedeutet, sie haben sich in Feuer, Zeltkonstruktionen, Orientierung und Rucksackpacken geübt. Anschließend haben sie sich um ihre Anreise, Kartenmaterial und di epassende Ausstattung gekümmert, bevor es am Donnerstag vor dem Lager mit dem Zug nach Burg(Dithm.) ging. Von dort wanderten sie via NOK und die tiefste Landstelle Deutschlands quer durch die Wilster Marsch zum Lager.
Auf dem Lager trafen sie sich wieder mit den Pfadis aus Tornesch und den eigenen Wölflingen aus Meldorf und sie starteten ein abwechslungsreiches Lager mit Spiel, Spaß, Spannung und Action. Besonders war der Frankreichtag am Sonnabend. Hier durchliefen mehrere Gruppen verschiedene Stationen, bei denen sie sich mit Geschichte, Kultur und der Deutsch-Französischen Freundschaft auseinandersetzten. Alles in Vorbereitung für das Sommerlager 2019.
Sommerfahrt und Lager an der Ostsee
Die diesjährige Sommeraktion
war etwas Besonderes: Wir bildeten mit Pfadfindern aus Tornesch eine Gruppe, um im polnischen Teil Pommerns zu wandern. Diese Reise begann mit einer Zugfahrt bis in die Stadt Swinemünde, auf polnisch Świnoujście, in deren Nähe wir uns in der ersten Nacht in den, für Pfadfinder traditionellen, Schwarzzelten niederließen. Diese Ort war 1895 Vorlage für den Ort Kessin aus Theodor Fontanes “Effi Briest”. Am nächsten Tag ging es dann weiter an den Ostseestrand an dem nach einer Tagesetappe an der Küste geschlafen wurde. Es war eine wunderschöne Stimmung für alle, durch das leise Rauschen des Wassers und die umliegende Natur in den Schlaf zu fallen.
Weiter entlang des Wolliner Nationalparks trug es die Gruppe aus 12 bis 21 jährigen Pfadfinderinnen und Pfadfindern zur Stadt Misdroy. Am nächsten Tag ging es dann weiter bis zu einem Aussichtspunkt auf Klippen, in dessen Nähe wir bis zum nächsten Tag in einem Wald blieben, um nachts eine Strecke bis in ein nahe gelegendes Dorf, Warnovo, zurück zu legen. Dort bauten wir im Regen bei Nacht dann unser Zelt auf und blieben den folgenden Tag. Es war die letzte Nacht in Polen, bevor wir am folgenden Tag einen Zug zurück nach Swinemünde nahmen, zurück nach Deutschland zogen und nach einer letzten Nacht „auf Fahrt“ den Zug zur nächsten Etappe zu nehmen. Es ging für uns weiter nach Eckernförde zur Jomsburg, eine Pfadfinderburg, die im Stile einer mittelalterlichen Burg Mitte des 19 Jahrhunderts gebaut wurde. Dort trafen wir auf den Rest unserer beiden Stämme und traten unser gemeinsames Ritterlager an. Wir bauten uns zu Beginn Schwerter aus Holz und trainierten am folgenden Tag damit, um dann ein Turnier zu veranstalten, dass beispielsweise auch Bogenschießen beinhaltete. Jedoch wurde der Preis während des Turniers gestohlen und die jungen Ritter mussten ihn nachts in einem Spiel in einem nahe gelegenen Wald wiederbekommen. Am letzten Abend hörten wir die Geschichte von St. Georg, dachten uns Theaterstücke über ihn aus und führten sie vor. Der heilige St. Georg ist der Schutzpatron der Pfadfinder und dient wegen seines edlen, ritterlichen Verhaltens als Vorbild für junge Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Nach insgesamt zwei Wochen für die Pfadfinder und einer Woche für die Wölflinge begingen wir gemeinsam die Rückfahrt, die uns mit der Bahn über Neumünster und Heide wieder nach Hause führte.
Das schöne an diesen zwei Wochen war für alle, das die Organisation und Verantwortlichkeit über ein dreiviertel Jahr von zwei engagierten 16jährigen Rovern getragen wurde. Viele Jugendliche im Alter von zwölf bis 14 haben zudem eigene Ideen und Programmpunkte mitgestaltet und bei AGs Verantwortung getragen. Es war ein Sommer, der durch und durch unter dem Motto „Jugend führt Jugend“ durchgeführt wurde, was ein Kernbestandteil der Arbeit in unserem Bund ist. Lediglich zwei Erwachsene waren als „Notfallversicherung“ mit dabei.
(Autor*in: klotz)

(v.o.l.n.u.r.: Unsere Doppelkohte auf einer Waldkreuzung auf Wollin, auf Fahrt, Bogenschießen und Spiele vor der Burg.)
Meldorfer Markttreiben 2018
Zum ersten Mal hat in Meldorf das Mittelalterfest „Meldorfer Markttreiben“ stattgefunden. Im Gegensatz zu vielen anderen Mittelalter- und Phantasieveranstaltungen, gab es hier keine Eintrittskosten, sondern es war der Mittelaltermarkt so in die Stadt und den Domplatz integriert, wie es vor 600 Jahren hätte gewesen sein können.
Im Rahmen des Marktes wurde ein etwa 20 minütiges Schauspiel aufgeführt, welches von einer fahrenden Spielschar präsentiert wurde. Das fahrende Volk bestand aus zehn Mitwirkenden, davon sechs Pfadfinder unserer Aufbaugruppe. Unsere Aufgabe als pöbelnder Mob war es, angestachelt vom katholischen Dominikanerprior Augustinus Torneborch den Reformator und Freund Martin Luthers, Heinrich von Zütphen, zu fangen, zu misshandeln und schließlich auf den Scheiterhaufen zu verbrennen. Dabei haben wir noch Wiebe Junge (Frau und Witwe eines 48er Regenten) verprügelt und so den Namen der Heiligen Maria gerächt, indem wir den Ketzer von Zütphen durch das jubelnde Volk auf dem Marktplatz unter lauten „Verbrennt ihn“-Rufen zur Richtstätte trugen.
Natürlich lehnen wir jede Form von Gewalt ab, weswegen wir diese Geschichte spielten, die auf einer wahren Begebenheit vom 10. Dezember 1524 beruht. Martin Luther selbst schrieb diese auf, in seinem Buch „Vom Bruder Heinrich, in Dithmar verbrannt“.

V.o.l.n.u.r.: Einführung: Es war Winter, der Schnee fällt; Die Bauern werden von Torneborch mit Bier abgefüllt; Der Scheiterhaufen will nicht brennen; von Zütphen wird dem Hammer erschlagen (und später verbrannt).
4. Bauhütte und Versprechensfeier
4. Bauhütte und Versprechensfeier
Es ist mittlerweile schon Tradition geworden, dass wir uns am 1. Mai auf der Wiese treffen, um gemeinsam zu schaffen, zu werken und Spaß zu haben. Dieses Jahr hatten wir ein feuchtes aber dennoch fröhliches Erlebnis, denn es hat ständig geregnet. Bei einem warmen Feuer im Zelt und gelegentlichen Sonnenphasen waren die beiden Tage (30.04. – 01.05.) dennoch gut zu überstehen. Wir waren fleißig und haben Brombeerrankhilfen gebaut, die Wallkanten gemäht, einen Holzunterstand für Langholz errichtet, das Haus (mehr oder weniger…) aufgeräumt, die letzten Holzhackschnitzel verteilt und einige Brombeeren ausgebuddelt. Wegen des Wetters konnten wir das Wichtigste, nämlich das Haus streichen, nicht durchführen. Das ist nun in einige Gruppenstunde verlegt.
Am Abend des 30.04. gab es zudem drei Halstuchversprechen, die wir in feierlichem Rahmen auf einer schönen Fläche außerhalb unseres Geländes durchführten. Anschließend ließen wir den Montagabend bei Gitarrenmusik und Tee am Feuer ausklingen.
Zu Besuch bei den Fräschen
Der Besuch der Rammericher Fräschen im Jahr 2016 im Zuge eines Woodbadge-Projektes legte den Grundstein für eine Verbindung zwischen Meldorf/Tornesch in SH und Arsdorf in Luxemburg. Nun stand unser Gegenbesuch an. Nach mehr als einem halben Jahr Vorbereitung stiegen wir am 04.04. früh um 06:00 Uhr in den Zug und erreichten um 17:25 Uhr Luxemburg Stadt. Mit dem Regional-Express und drei Autos ging es dann zum Föderationszentrum Misärshaff des Luxemburgischen Pfadfinderverbandes FNEL. Dort bauten wir unsere typisch deutschen Schwarzzelte neben den luxemburgischen „Plastikzelten“ auf und verbrachten fünf tolle Tage miteinander. Gemeinsam bekochten wir uns gegenseitig mit luxemburgischen und norddeutschen Köstlichkeiten (die Förtchen kamen super an!) oder stürzten uns auf allseits Bekanntes. Die Scouts und Explorer der Fräschen brachten uns ein Tischlied bei und ein Spiel auf luxemburgisch, was wir zur Sicherheit aufschrieben.
Die Pfadfinder wurden in zwei Gruppen deutsch-luxemburgisch gemischt und an einem entfernten Ort ausgesetzt (dropping), von wo aus sie den Weg zurück zum Lager fanden. Nach dieser abenteuerlichen Kennlernwanderung zogen wir mit dem Bus zu einem Schieferbergwerk, was viele Jahre von der deutschen Familie Roth geführt wurde. Diese setzte sich, ähnlich wie Oskar Schindler, im zweiten Weltkrieg für ihre Arbeiter ein und sorgte dafür, dass keiner in den Krieg musste. Nach dem Krieg traten alle Bewohner der Region für sie ein und schützten sie so vor einer Anklage. Im Schieferbergwerk bearbeiteten wir eigene Schieferplatten und stellten eigene Dachschindel her. Außerdem gingen wir in einen Stollen. Die Wölflinge lebten parralel mit den Fräschen-Wölflingen zusammen und machten ein Solarabzeichen und ein Abzeichen für Küchenhygiene. Diese sind in Deutschland nicht bekannt und darum war es eine besondere Erfahrung für die Kleinen. Ebenfalls in altersgetrenten Gruppen führten wir in Luxemburg-Stadt ein Stadtspiel durch (Wölflinge) bzw. besuchten die Kasematten der alten Festung (Pfadfinder). Dabei trafen wir auch einen alten Bekannten, Jeff, wieder, der 2016 der Mitorganisator des Deutschlandbesuches war. Alle gemeinsam wanderten wir am letzten vollen Tag mit super Wetter um den Stausee, der der größte in Luxemburg ist (…und der einzige). Dabei kletterten wir über Schieferklippen, an Hängen entlang, über Flüßchen und schmale Waldpfade, bis wir nach ca. 12 km wieder in Misärshaff ankamen.
Wir sind uns alle einige, dass diese wunderbare Zeit nie vergessen werden soll und befassen uns mit der Planung einer weitergehenden Partnerschaft, die zukünftig regelmäßig gegenseitige Besuche verschiedener Altersgruppen umfassen soll.
Wir sehen es als eine Bereicherung für die Kinder und Jugendlichen auf beiden Seiten an, früh mit anderen Lebensweisen, Kulturen und Sprachen in Berührung zu kommen. So können sie später ein besseres Europa und eine friedlichere Welt mitgestalten.
Mehr Informationen auch unter: https://www.misaershaff.lu/index.php/de/ bzw. hier: http://www.fraeschen.lu/

V.o.l.n.u.r.: Ein frostiger Morgen, Schieferschindeln zuschneiden, Misärshaff von oben, gemeinsames Essen machen, Gruppenbild auf der Wanderung um den Stausee, Tanz und Musik zum Abschluss
Das Friedenslicht aus Bethlehem
Dieses Licht ist eigentlich nur eine Flamme an einer Kerze. Aber sie ist besonders, denn sie wird jedes Jahr von einem 12jährigen Kind aus Öberösterreich an der Flamme in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet, nach Wien transportiert und dort in einer großen Feier an Pfadfinder aus der ganzen Welt (Schwerpunkt Europa) verteilt. Die Pfadfinder tragen das Licht dann in ihre Heimatländer, wo es weitere zentrale Feiern gibt und am Ende das Licht in verschiedene Religionsgemeinschaften getragen wird. Mittlerweile hat das Licht den urchristlichen Charakter in einen überkonfessionellen Friedenscharakter weiterentwickelt. Das weitere Besondere ist, dass die Flamme niemals ausgelöscht wird. Dies steht sinnbildlich für den ebenfalls so leicht auslöschbaren Frieden in der Welt und zweichen den Menschen. Darum geben alls Transporteure acht, damit die Flamme heil transportiert wird.
Nachdem wir zwei schöne Tage in Wien hatten und u.a. Schloß Schönbrunn, die Hofburg und das Pfadfindermuseum besuchten, nahmen wir an der Aussendefeier in der Wiener Franz-von-Assisi-Kirche teil. Die so groß ist, dass der Meldorfer Dom bestimmt dreimal mindestens hineingepasst hätte…
Auf unserer Rückfahrt saßen wir verteilt auf zwei Abteile und das Friedenslicht bei einer weiteren Pfadfinderin im dritten Abteil. Es dürfen pro Zug nur eine bestimmte Anzahl Lichter mitgeführt werden. In Hamburg nahmen wir an der Aussendefeier in der Apostelkirche (Eimsbüttel) teil und halfen bei der Organisation der Feier. Unser Gründer Yves gehörte zu dem Zeitpunkt noch mit in den Arbeitskreis Friedenslicht Hamburg. Anschließend tranpsortierten wir unsere Laterne – gratis – in verschiedenen Zügen bis Itzehoe und mit dem Auto weiter nach Meldorf.
Zu Hause fand die Gruppenstunde im Meldorfer Rathaus statt, wo wir das Friedenslicht an Bürgervorsteherin Heike Ehlers weiter gaben. Am Mittwoch gin es dann ins Altenhilfezentrum St. Johannes, in das AWO-Familienzentrum (wo eine große Aussendefeier statt fand und das Licht für den Büsumer Gottesdienst abgeholt wurde). Am Donnerstag trafen wir uns mit einigen Dompfadis und brachten das Licht gemeinsam in die Nähstube der ev.-luth. Kirche.

v.o.l.n.u.r.: Wir vor der Hofburg, in der Wiener Aussendefeier,
wir und andere BdP-Pfadfinder in Hamburg, im Rathaus Meldorf,
im Altenhilfezentrum, bei der AWO
Estonteco – Lebe den Kontinent!
Unter diesem Motto trafen sich junge Leute aus dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) aus ganz Deutschland auf dem Bundeslager 2017. Mit dabei waren auch sechs Teilnehmer der BdP Aufbaugruppe „Carsten Niebuhr“ aus Meldorf.
Die Meldorfer Pfadfinder bildeten mit dem Stamm „Voortrekker“ aus Braunschweig und einer israelischen Gruppe aus der Nähe von Tel Aviv eine Stammesgruppe. Das bedeutet: Sie lebten über die elf Tage des Lagers gemeinsam und durchliefen verschiedene Aktivitäten gemeinsam und teilweise auch getrennt. Ein besonderer Höhepunkt für alle Teilnehmer war die gemeinsame Sabbatfeier mit den Israelis, die ihre „Mitbewohner“ jeden Freitagabend in ihren Sabbat einbanden und alle in den Genuss von salzigem Brot und „Wein“ kamen. Neben den Pfadfindern aus Israel waren noch 26 weitere Nationen auf dem Bundeslager vertreten, insgesamt kamen 600 Pfadfinder aus anderen Ländern. Mit dabei waren u.a. Chile, Kasachstan, Polen, Russland, Südafrika, Taiwan und die Türkei. Am internationalen Abend präsentierten sich die Gastgebernationen in den Zentren der insgesamt neun Unterlager, welche von allen Teilnehmern besucht werden konnten. Dabei konnte sich jeder durch die jeweiligen Köstlichkeiten durchprobieren und ins Gespräch gehen. Schön anzusehen war ein traditioneller Tanz der Pfadfinder Malaysias und ein Highlight war das Fotoshooting mit dem Weihnachtsmann, der extra aus Finnland angereist kam, um seine Pfadfindergruppe zu besuchen.
Das Lagerthema „Lebe den Kontinent“ sollte neben viel Spaß und Freude am Umgang mit anderen Nationen auch eine Auseinandersetzung über die Zukunft unseres Kontinents anregen. Es gab in verschiedenen Workshops die Möglichkeit, sich spielerisch und ernst mit den Fragen von Heute auseinander zu setzen, die für Morgen wichtig sind: „Was haben unser Konsum und das Wegwerfen von Lebensmitteln mit dem Hunger in der Welt zu tun?, „Monokulturen, Mastanalgen, Mahlzeit!“, „17 Ziele – Ich und die Globalisierung“. Diese und viele weitere Themen konnten von den Teilnehmern bearbeitet werden. Wer es etwas spaßiger brauchte, konnte spielerisch im Unterlager HAVENO (Hafen, Unterlager Landesverband Schleswig-Holstein/Hamburg) in eine Interessengruppe eintauchen und seine Ideen für eine Neunutzung der Konkurs gegangenen Werft im Hafen einbringen und argumentieren. Auch ein Sprachkurs in Esperanto konnte belegt werden.
Der Abenteuerteil des Lagers wurde an den RAUS!-Tagen gelebt. Hier sind die Sippen selbstständig auf Fahrt oder Hajk gegangen. Im zentralen RAUS!-Zelt konnten sie sich Kartenmaterial über die Umgebung und spannende Ziele nehmen oder auf eigene Faust zu Fuß, mit Kanu oder Fahrrad losziehen. Der Lagerplatz lag umgeben vom Großen und Kleinen Pälitzsee am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte in Großzerlang und eröffnete eine große Vielfalt an verschiedenen Routen und stellte die jungen Pfadfinder immer wieder vor neue Herausforderungen, die erfolgreich gemeistert wurden.
Ein Abenteuer ganz anderer Art erlebten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder, als das Fernsehen auf den Platz kam, um live dabei zu sein, wenn Radio Scouting die Internationale Raumstation ISS anfunkt. Gegen 20:20 verfolgten viele Interessierte aufgeregt, als der der Funkruf „Here is delta-papa-nine-sierra calling oscar-romeo-four-india-sierra-sierra do you copy? Over.“ ( https://www.rbb-online.de/rbbaktuell/archiv/20170801_2145/pfadfinder_iss.html ) das erste mal über den Sendemast lief. Anschließend berichtete der italienische Astronaut u.a. darüber, dass der Sternenhimmel viel größer ist und sie die Polarlichter auf der Erde sehen können. Die meiste Zeit verbringen die Astronauten an Bord der ISS, nur selten muss ein Techniker die Raumstation verlassen, um draußen Arbeiten zu erledigen.
Das Bundeslager in Zahlen:
- 5.000 Teilnehmer
- 31.000 Brötchen
- 8.000 Liter Milch
- 3.800 Brote
- 600 Gäste (aus 27 Nationen)
- 128 Ökoklos
- 3 Fernsehteams
- 1,4 Rettungswagen am Tag

Dachdecker und Farbkünstler
Zwischen Schule und Bundeslager …
… trafen sich einige Pfadfinder und Wölflinge am Montag zu Beginn der Sommerferien zu einer spontanen und dennoch großen Bauaktion auf der Pfadfinderwiese. Das seit Oktober 2016 provisorische Dach des Gartenhauses sollte bei gutem Wetter auf Vordermann gebracht werden und wurde tatkräftig mit Ondunlineplatten (Bitumplatten in Wellblechform) abgedichtet. Bisher lag nur eine dünne Schicht Dachpappe, gehalten von Nägeln und acht Latten auf dem Dach. Nun sieht es wunderbar „professionell“ aus. Wie es der Zufall will, deckten wir fertig, als ein Regenschauer über uns einbrach und das Dach hat im noch nicht komplett fertigen Zustand seine Bewährungsprobe bestanden. Bei der Gelegenheit wurde die neue Kohte am Saum beschriftet und soll später mit einem Siebdruckverfahren noch unser Logo erhalten. Noch etwas Rasen an den Stellen mähen, wo der Trecker sonst nicht hinkommt und dann kann der Tag bei leckerem Kaffee und Kuchen ausklingen.

V.o.l.n.u.r.: Ondulineplatten kommen aus Dach und werden befestigt. Heringe und Kohtenplanen werden beschriftet.